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Schweißpositionen für WIG Schweißen
Die Lage der zu schweißenden Werkstücke und die Bewegungsfreiheit für den Brenner bestimmen die
Schweißposition. Jede Schweißposition erfordert eine bestimmte Schweißtechnik, die vom Schweißer
erlernt werden muss. Die Norm ISO 6947 liefert eine systematische Beschreibung der
Schweißpositionen. Zur Veranschaulichung werden Schweißnähte an Rohren und Blechen betrachtet. Im
Falle von Rohren wird zwischen ruhenden und rotierenden Rohren unterschieden. Mit den
Buchstabenkombinationen PA bis PJ werden die einzelnen Nahtpositionen relativ zur Vertikalen
gekennzeichnet.
Die günstigste Position für das Schweißen ist die Wannenlage. Eine Möglichkeit, um in Wannenlage
zu schweißen, sind zwei nebeneinander liegende, waagerecht ausgerichtete, ebene Bleche, die von
oben verschweißt werden. Die Wannenlage wird mit der Buchstabenkombination PA bezeichnet. Die
Schmelze fließt durch die Schwerkraft an den tiefsten Punkt zwischen den Bauteilen. In anderen
Positionen ist dieser natürliche Fluss der Schmelze nicht gegeben. Es wird von einer Zwangslage
gesprochen. Beispiele für Zwangslagen sind das Überkopfschweißen (PE) und das Schweißen einer
Steignaht an zwei senkrechten Blechen (PF). Beim Verschweißen von Rohrenden kann das Schmelzbad in
der Position PA gehalten werden, indem die Rohre während des Schweißens in eine langsame
Drehbewegung versetzt werden.
Eine Einteilung und Bezeichnung der Prüfpositionen wird im ASME Code Section IX (QW-120)
bereitgestellt.
Führen des Brenners
Die fachgerechte Führung des Brenners entscheidet über das Ergebnis des Schweißvorgangs und über
die Qualität der Schweißnaht. Die Führung des Brenners beim WIG-Schweißen ist abhängig von der
Form und der Lage der Schweißnaht. Die folgenden Absätze beziehen sich auf das
Nach-Links-Schweißen. Dabei wird der Schweißstab in Schweißrichtung vor dem Brenner bewegt. Der
Brenner bewegt sich auf den Schweißstab zu. Beim Nach-Rechts-Schweißen ist es umgekehrt. Der
Brenner bewegt sich vom Schweißstab weg.
Brenner und Schweißstab sind in bestimmten Positionen und Winkeln zueinander und zur Schweißnaht
zu führen. Der Brenner wird um 20° aus der Vertikalen entgegen der Schweißrichtung geneigt. Er
zeigt in die gewünschte Schweißrichtung und "schiebt" das Schmelzbad. Der Schweißstab wird in
einem flachen Winkel von 15° über die noch offene Schweißnaht gehalten. Nach dem Zünden des
Lichtbogens erzeugt dieser ein kleines Schmelzbad, das vom nachströmenden Schutzgas eingehüllt
wird. Der weitere Schweißvorgang muss sich unterhalb dieser Schutzgasglocke abspielen, um die
Bildung von Oxiden am Ende des Schweißstabes zu vermeiden. Diese würden beim fortschreitenden
Abschmelzen des Schweißstabes in das Schmelzbad gelangen. Am Ende der Schweißnaht soll der
Lichtbogen ausgeschaltet und der Brenner über dem abkühlenden Schmelzbad gehalten werden, bis
dieses erstarrt ist. Das ausströmende Schutzgas hält das Schmelzbad frei von Oxiden.
Position des Schweißstabes
Die Position des Schweißstabes im Verhältnis zum Lichtbogen ist entscheidend für das Ergebnis.
Wird der Schweißstab beim Tupfen entfernt und gerät aus der Schutzgasglocke, bilden sich am
schmelzflüssigen Ende Oxide. Die Oxide gelangen beim Abschmelzen in das Schmelzbad und beeinflussen
die Qualität der Naht ungünstig. Wird der Schweißstab zu weit in den Lichtbogen hineingeschoben,
wird der Einbrand in die zu fügenden Teile verringert.
Pendelnde Bewegungen von Brenner und Schweißstab sollten vermieden werden, wenn es die
Nahtgeometrie zulässt. Je geringer die Bewegung, desto stabiler ist die Schutzgasglocke. Bei
bestimmten Schweißpositionen und Nahttypen kann eine Pendelbewegung notwendig sein. Zugluft ist
eine weitere Störquelle für die Schutzgasglocke und sollte vermieden werden.
Steuern des Schmelzbades
Durch Tupfen des Schweißdrahtes in das Schmelzbad wird Material zugeführt. Beim Tupfen kühlt das
Schmelzbad ab. Es ist eine Möglichkeit, um die Temperatur zu steuern und damit die Neigung zum
Durchfallen der Naht zu vermindern. Das Schmelzbad muss die zu schweißenden Oberflächen über die
ganze Breite erfassen. Das zugeführte Material muss vollständig aufgeschmolzen werden. Die Größe
des Schmelzbades sollte während des Schweißvorgangs konstant gehalten werden.
Einstellen der Schweißparameter
Am Schweißgerät sind die Stromstärke und weitere Parameter für das Schweißen einzustellen. Die
notwendige Stromstärke wird durch die Wanddicke der zu schweißenden Bleche, das Material, zum
Beispiel Stahl oder Aluminium, und die Stromart (Gleichstrom, Wechselstrom) festgelegt. Eine
Besonderheit des WIG-Verfahrens ist, dass damit dünne Bleche verschweißt werden können.
Beispielsweise können Stahlbleche ab etwa 0,3 mm Blechdicke verschweißt werden. Bei dickeren
Blechen kann es wirtschaftlicher sein, die oberen Lagen der Schweißnaht mit anderen
Schweißverfahren auszuführen, zum Beispiel mit dem MAG-Verfahren. Weitere Parameter, die in
Abhängigkeit von der Blechdicke ausgewählt werden müssen, sind der Durchmesser der
Wolframelektrode, die Schweißgeschwindigkeit, die Anzahl der Lagen und die Fugenform. Richtwerte
für die Schweißparameter sind in den einschlägigen Handbüchern zu finden.
Expertentipps für das WIG-Schweißen
Das gilt es für ein perfektes Ergebnis beim WIG-Schweißen zu beachten:
Die Vorbereitung entscheidet über das Schweißergebnis - wer ein perfektes Ergebnis haben will,
muss sich perfekt vorbereiten.
Die Verzögerung des Zündvorgangs am Gerät einstellen, damit genug Zeit für Bildung der
Schutzgasglocke bleibt.
Zugluft vermeiden, um die Schutzgasglocke stabil zu halten.
Die Wolframelektrode darf das Werkstück nicht berühren.
Form und Schliff der Elektrode beeinflussen den Lichtbogen.
Wichtig: Das Schmelzbad muss im Sichtfeld sein.
Für eine saubere Naht müssen Zusatzwerkstoff und Fugenoberflächen vollständig aufschmelzen.
Nach Ausschalten des Lichtbogens den Brenner weiter über dem Schmelzbad halten, damit die
Schutzgasglocke das erstarrende Material vor Oxidation schützt.