MIG/MAG Schweißen ist gekennzeichnet durch den Einsatz einer abschmelzenden Elektrode aus Draht, einem Füll- oder Massivdraht sowie einem Schutzgas. Die Schutzgase beim MIG Verfahren sind inert wie Argon oder Helium. Bei MAG Verfahren sind die Gase aktiv wie Kohlenstoff, Sauerstoff oder Argon/Kohlenstoff Gemische. Wie wählt man das passende Schutzgas aus?
Unterschiedliche Ansprüche an das Schutzgas
Das Schutzgas schützt das Schweißgut vor anderen Gasen wie Sauerstoff aus der Atmosphäre. Andernfalls wäre ständig mit unerwünschten Reaktionen des Schweißbades zu rechnen. Bei der Wahl des Schutzgases kommt es auf
- das Schweißverfahren.
- das zu schweißende Metall
- die Schweißarbeit an sich (groß, klein, dick, dünn) an.
Die verschiedenen Metalle fordern unterschiedliche Schutzgase.
Die Gase haben diese Spezifikation:
Argon: Dieses Gas ist inert. Es kommt insbesondere bei MIG/MAG Schweißen von Aluminium und Edelstahl in Frage. Dabei gibt es bestimmte Standardparameter in Gasmischungen.
Helium: Helium-Argon-Gemische sind beliebte Schutzgase, um schnell gelungene Nähte beim Schweißen von Aluminium und Edelstahl zu produzieren.
Sauerstoff: Der aktive Sauerstoff macht den Lichtbogen besonders stabil. Dieses aktive Gas wird bevorzugt beim MAG Schweißen als Zusatz eingesetzt.
Kohlendioxid: Das aktive Gas ist oft ein Zusatz in Gasgemischen.
Stickstoff: Stickstoff kann speziell den Schweißdraht sowie die Schmelze vor Sauerstoffeinfluss schützen.
Typische Fehler bei der Wahl des Schutzgases
Die allgemeine Wahl wird so getroffen:
MIG-Schweißverfahren - hier kommen inerte Gase wie Argon, Helium oder Gemische zur Anwendung. MAG-Schweißverfahren - aktive Gase mit Kohlendioxid (MAGC Schweißen) und ein Gemisch aus Argon mit Kohlendioxid (z.B. „Corgon 18“) und/ oder Sauerstoff (MAGM-Schweißen).
Eine falsche Wahl wird häufig bei hoch legierten Metallen getroffen. Hier ist genau auf die Parameter zu achten:
Hoch legiertes Material verlangt nach Mischgas 2 ( 2% bius 2,5% CO2 Anteil) zum Beispiel „CRONIGON 2“ für Edelstahl. Würde man hier stattdessen ein universelles Mischgas 18 wie Corgon 18 einsetzen, kann der höhere Anteil an Kohlensäure zu rostenden Schweißnähten führen. CORGON 18 ist dagegen das richtige Schutzgas für Stahl und andere un-/niedriglegierte Metalle.
Bedenken Sie, dass Sie mit dem gewählten Schutzgas unter anderem auf
- den Spritzerverlust
- den Einbrand
- die Tropfengröße
- den Lichtbogen
einwirken.
Der Lichtbogen ist dabei seinerseits wichtig im Kontext der Blechdicke und Nahtarten. So wirkt die Wahl des Schutzgases auch direkt auf die Wirtschaftlichkeit des Schweißens ein.
Häufig gestellte Fragen
Kann man mit MIG auch Stahl schweißen?
Ja, mit einer MIG-Schweißmaschine kann man Stahl schweißen. MIG-Schweißen (Metall-Inertgas-Schweißen) ist eine Schweißtechnik, bei der ein Draht als Elektrode verwendet wird, um das Werkstück zu schweißen. Das Schweißverfahren kann für verschiedene Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kupferlegierungen verwendet werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass verschiedene Schweißdrahttypen für verschiedene Materialien verwendet werden müssen. Beim Schweißen von Stahl wird normalerweise ein Schweißdraht mit einem höheren Kohlenstoffgehalt verwendet, um eine stärkere Schweißnaht zu erzeugen.
Was bedeutet MIG MAG WIG?
MIG, MAG und WIG sind Abkürzungen für verschiedene Schweißverfahren. MIG steht für Metal Inert Gas-Schweißen, MAG für Metal Active Gas-Schweißen und WIG für Wolfram Inert Gas-Schweißen.
Beim MIG-Schweißen wird ein Drahtelektrode als Schweißzusatz verwendet, der durch eine elektrisch betriebene Schweißpistole in das Werkstück eingeschmolzen wird. Hierbei wird als Schutzgas meist Argon oder eine Mischung aus Argon und Kohlendioxid verwendet.
Beim MAG-Schweißen wird ebenfalls ein Drahtelektrode als Schweißzusatz eingesetzt. Allerdings wird hierbei als Schutzgas ein aktives Gas wie beispielsweise Kohlendioxid oder ein Gemisch aus Kohlendioxid und Argon verwendet.
Beim WIG-Schweißen wird ein Wolfram-Elektrode verwendet, um eine Lichtbogenentladung zu erzeugen, die das Werkstück aufschmilzt. Gleichzeitig wird inertes Gas verwendet, um das Werkstück und die Elektrode vor oxidierender Luft zu schützen.
Was braucht man zum Schutzgasschweißen?
Beim Schutzgasschweißen benötigt man in der Regel eine Schutzgasflasche mit dem entsprechenden Gasgemisch für das zu schweißende Material, ein Schlauchpaket mit Brenner, eine Stromquelle sowie passendes Schweißzubehör wie Schweißelektroden oder Draht. Außerdem sind persönliche Schutzausrüstungen wie Schweißerhelm, Schweißhandschuhe und Schweißerschürze erforderlich, um sich vor den Hitze- und Lichtstrahlen sowie den Schweißspritzern zu schützen. Je nach Schweißverfahren können auch spezielle Zusatzwerkstoffe notwendig sein.
Was ist besser MIG oder MAG?
MIG- und MAG-Schweißen werden beide weit verbreitet eingesetzt und haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. MIG-Schweißen wird typischerweise für unedle Metalle verwendet, während MAG-Schweißen für Stahl verwendet wird. MIG-Schweißen ist tendenziell einfacher zu erlernen und schneller auszuführen als MAG-Schweißen, aber es kann nicht so starke Schweißnähte wie MAG-Schweißen erzeugen. Auf der anderen Seite kann MAG-Schweißen stärkere Schweißnähte erzeugen und ist besser für dickere Materialien geeignet. Letztendlich hängt die Wahl zwischen MIG- und MAG-Schweißen von der spezifischen Anwendung und den zu schweißenden Materialien ab.