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Richten und korrigieren von Alu Schweißnähten

Wir haben in anderen Beiträgen bereits feststellen können, dass Aluminium als Schweißmaterial gewisse Herausforderungen bietet. Wenn wir an den Schweißnähten noch Korrekturen vornehmen wollen, erweist sich die hohe Wärmeleitfähigkeit dieses Materials zunächst als Vorteil. Wie Du Nähte an Aluminium Werkstücken relativ unkompliziert richten und korrigieren kannst, erfährst Du hier.

Erwärmtes Aluminium ist lange weich - das kannst Du ausnutzen

Wird Aluminium wärmebehandelt, bleibt es die ersten Stunden nach dem Erwärmungsvorgang noch sehr weich. Hier öffnet sich für Dich eine Chance, das Material speziell in diesen Stunden nach der Erwärmung in eine von Dir gewünschte Richtung zu drücken. Bedenke aber Folgendes, bevor Du Aluminium flammrichten möchtest: Die große Wärmeleitfähigkeit, die dieses Material so lange weich hält, führt zu einer sehr großen Wärmeausdehnung. Diese ist doppelt so groß wie bei Stahl. Möglicherweise musst Du deshalb mit einem Holzspan die Ausdehnung des Materials mechanisch während des Wärmens kontrollieren.

Außerdem sind diese Faktoren für Dich wichtig:

  • Die Weichheit und damit Korrigierbarkeit von Aluminium endet recht abrupt, wenn es nach einigen Stunden wieder zu seiner Ursprungshärte zurückkehrt.
  • Auch Aluminium sollte nicht zu oft erwärmt werden, weil das Material dann insgesamt an Härte verlieren kann.

Wie wird das noch weiche Material korrigiert?

Auch wenn das erwärmte Aluminium-Werkstück sich weich und biegsam anfühlt, solltest du niemals die Zugkräfte dieses Materials überschreiten. Das bedeutet, dass Du es nicht in einem Zug brachial in die von Dir gewünschte Richtung drückst, sondern stoßweise immer ein bisschen mehr das Material Stück für Stück korrigierst und biegst, bis Du den von Dir gewünschten Winkel erreicht hast. Du kannst bei der Korrektur von Schweißnähten auch eine Hammerfinne einsetzen. Du solltest aber gerade als Anfänger behutsam vorgehen. Das Richten von verzogenen Schweißnähten erfordert ein wenig Erfahrung. Du musst ein Gefühl dafür entwickeln, wo du am besten das Werkzeug ansetzt, um das Material in die von Dir gewünschte Richtung zu bringen. Erfahrene Schweißer gehen diese typischen Probleme in einer bestimmten Art und Weise an: Ist die Schweißnaht in welliger Form verzogen, klopfst du am besten in der Mitte auf die Naht. Willst Du dagegen die Naht nach rechts oder links bringen, klopfst Du im Idealfall versetzt auf der Hälfte von Naht und Blech auf der gegenüberliegenden Seite. Du kannst so die Naht in die gewünschte Richtung drücken.

Keine Korrektur ohne gute Vorbereitung

Das Richten und Korrigieren von Schweißnähten wollen gut vorbereitet sein. Die beste Vorbereitung bleibt dabei, dass Du bereits vor dem Schweißprozess das Material entsprechend vorbereitest, indem Du es beispielsweise von den Oxidschichten befreist. Außerdem sorgt eine perfekte Verspannung des Werkstücks dafür, dass der Verzug von Nähten sich von Anfang an in Grenzen hält. So wird sich der Aufwand für das Richten und Korrigieren minimieren lassen. Wenn Du als Anfänger noch etwas ungeübt bist, was Dein Gerät und Deine Werkstücke angeht, mache erste Versuche an Testblechen. Du bekommst mit zunehmender Übung nämlich einen sicheren Blick dafür, ob die Naht sich beim Schweißen selbst in der von Dir vorgesehenen Weise entwickelt. Habe hier ein bisschen Geduld mit Dir selbst.

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