MIG/ MAG Brenner in der Hand des Schweißers
Ein MIG/ MAG-Brenner ist der Brenner von wo der Draht automatisch mit durch den Brenner geführt wird. Der Zusatz wird nicht separat dem schweißgut hinzugefügt, das der Schweißer beim Schweißen nach dem Metall Inertgas Verfahren (MIG) oder dem Metall Aktivgas Verfahren (MAG) benutzt.
Einführung MIG/ MAG-Schweißen
MIG
Schweißen und MAG Schweißen gehören zur Gruppe der
Metallschutzgasschweißverfahren. Mit elektrischem Strom wird ein
Lichtbogen zwischen Werkstück und Elektrode (dem Schweißzusatz) erzeugt.
Im Lichtbogen schmilzt das Grundmaterial an den Werkstückkanten der
Fügestelle. Weiteres Material schmilzt an der Elektrodenspitze ab. Es
wird durch den maschinellen Drahtvorschub laufend ergänzt. Die
Geschwindigkeit des Drahtvorschubs ist am Schweißgerät einstellbar. Das
Schmelzgut setzt sich aus dem an der Schweißfuge aufgeschmolzenen
Grundmaterial und dem geschmolzenen Schweißdrahtmaterial zusammen. Es
erstarrt zur Schweißraupe. Der Elektrodendraht, der Lichtbogen
und
das Schmelzbad werden vom Schutzgas eingehüllt und damit vor der
Atmosphäre geschützt. Von MIG-Schweißen oder Metall-Inertgasschweißen
wird gesprochen, wenn das Schutzgas aus inerten Gasen besteht, die mit
der Schmelze nicht chemisch reagieren. Das MAG Schweißen
oder Metall-Aktivgasschweißen wird mit Gasen durchgeführt, die mit der
Schmelze reagieren und erwünschte chemische Veränderungen hervorrufen.
Aufbau eines MIG/MAG Brenners
Der Brenner eines MIG/MAG-Schweißgeräts besteht aus einem Griffstück, mit dem der Schweißer
den Brenner führt. Am Ende des Brenners befindet sich die Düse, aus der das Schutzgas ausströmt.
Das Schutzgas wird durch die Düse so geführt, dass es die Drahtelektrode, den Lichtbogen und das
Schmelzbad einhüllt. Im Inneren der Halterung befindet sich eine Isolierung, die die
Stromkontaktdüse mit dem austretenden Schweißdraht von der Halterung trennt. Die Isolierung
führt außerdem das Schutzgas, das am Ende der Isolierung durch kleine Öffnungen in den
Düsenkörper einströmt.
Mit dem MIG/ MAG-Brenner arbeiten
Der MIG/ MAG Brenner wird vom Schweißer langsam in Vorschubrichtung bewegt. Die Einstellung der Schweißdrahtgeschwindigkeit und des Schweißstromes müssen der Bewegung angepasst sein. Die Neigung des Brenners zur Schweißrichtung sollte 10° bis 20° zur Vertikalen betragen. Der Vorschub kann mit schleppender oder stechender Brenneranstellung erfolgen. Die Wahl beeinflusst die Nahtausformung.
MIG/ MAG-Brenner - Orientierung für die Auswahl
Für die Auswahl eines geeigneten MIG/ MAG Brenners kann sich der Schweißer zunächst an folgenden Fragen orientieren:
- Welche Werkstücke sollen verarbeitet werden? Welches Material ist typisch?
- Welche Blechstärken treten auf? Welche Schweißpositionen sind häufig? Wie lange wird pro Bauteil geschweißt?
- Welches Schutzgas soll verwendet werden? Welche Kosten sind akzeptabel?
Die
Verschleißteilstandzeiten werden durch das Kühlkonzept und die
Effektivität der Kühlung maßgeblich mitbestimmt. Sie wirken sich auf die
Kosten aus. Die Entscheidung für das Kühlen mit Flüssigkeit oder Luft
muss unter Berücksichtigung der erreichbaren Standzeiten der
Verschleißteile
getroffen werden.
Ergonomie bestimmt Qualität der Schweißnaht
Große,
schwere Bauteile aus dicken Stahlblechen erfordern viel Zeit für das
Schweißen. Häufige Wechsel der Position des Schweißers und
eingeschränkte Zugänglichkeit mancher Schweißstellen belasten die
Handgelenke.
Für den Schweißer ist die Ergonomie des MIG/ MAG Brenners unter solchen Bedingungen wichtig. Die Kühlung verhindert die übermäßige Aufheizung des Griffes. Die Temperatur des Griffes spielt eine Rolle bei langen Schweißzeiten für große Bauteile, wie sie zum Beispiel typisch sind für den Fahrzeug- und Sondermaschinenbau.
Geringes Gewicht und leichte Beweglichkeit bestimmen das Arbeiten und schließlich auch die Qualität der abgelieferten Schweißnähte. Die Beweglichkeit des Schlauchpakets spielt für das Handling ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine schnelle Umstellung des Brenners durch den Austausch des Brennerpaketes kann bei diversen Arbeiten zu einer effektiven und kosteneffizienten Arbeitsweise führen. Die zusätzlichen Kosten bei der Anschaffung können durch die dadurch entstehende geringere Umrüstzeit wieder Wet gemacht werden. Daher empfiehlt es sich vorgerüstete Brennerpakete auf Lager zu haben, vor allem wenn verschiedene Materialien verschweißt werden.