Die 3 größten Fehler beim MAG schweißen
Das Kürzel MAG steht für das Schweißverfahren Metall-Aktivgas-Schweißen, bei dem mit reaktionsfreudigen Gasen geschweißt wird, die bewusst die Zusammensetzung der Schmelze verändern. Diese Schweißtechnik kommt beim Verbinden unlegierter und niedriglegierter Stähle zum Einsatz. Einer der Vorteile bei dieser am häufigsten genutzten Schweißtechnik ist es, dass die Schweißnaht vor Oxidation geschützt ist und keine Schlacke entsteht. Wie bei jeder Schweißmethode, sind Fehler beim MAG schweißen nicht auszuschließen. Aus wirtschaftlicher Sicht sowie aus Gründen der Sicherheit sind Schweißfehler stets zu vermeiden. Nachfolgend gehen wir auf die 3 größten Fehler beim MAG schweißen, die Folgen und das Vermeiden von Fehlern bei Schweißprozessen ein.
Die 3 häufigsten Fehler beim MAG schweißen:
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Schlechte Schweißnahtvorbereitung. Bevor das Verschweißen von Werkstücken begonnen werden kann, ist eine Vorbereitung der Schweißkanten erforderlich, um die benötigte Qualität der Schweißnaht herstellen zu können. Bleibt die fachgerechte Schweißnahtvorbereitung aus, so kann es beispielsweise zu einer porösen Bindung oder zu Einschlüssen kommen, welche die Lebensdauer der Schweißnaht signifikant reduziert und Materialschäden begünstigt. Ein wesentlicher Punkt bei optimaler Vorbereitung, um Fehler beim MAG schweißen zu vermeiden, ist das Reinigen der Schweißstöße. Dabei gilt es, sämtliche unerwünschte Stoffe wie Zink, Fett, Öl, Lack, Wachs und Rost von den Schweißkanten zu entfernen. Ziel bei der Reinigung ist es, eine metallisch reine Oberfläche zu erhalten, da nur so eine sichere Schweißverbindung erreicht werden kann. Wird Edelstahl zum Schweißen vorbereitet, ist die Schleifmaschine mit einer neuen Schleifscheibe zu bestücken, damit keine Übertragung von Rost stattfindet. Bei der Reinigung der Schweißkanten ist auch sicherzustellen, dass insbesondere Zink und Zunder vollständig entfernt wird, da Zink unter der Hitzeeinwirkung gesundheitsgefährdende Rauchgase freisetzen. Materialvorbereitung z.B Starker Rost auf der Oberfläche, veröltes und verdreckte Material sowie Zunder an den Kanten.
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Falsche Gasart oder zu geringe und zu hohe Gasmenge. Ein häufiger Fehler beim MAG schweißen ist das Verwenden der falschen Gasart. Zu einem solchen Bindefehler kommt es, wenn beim MAG schweißen Mischgas mit 18% Kohlendioxid (z.B. Corgon18) bei Aluminium Verwendung findet, oder bei Stahl Argon 4.6 verwendet wird. Argon wird im Mig /Mag verfahren nur dann verwendet, wenn Aluminium oder Edelstahl geschweißt wird. Auch sollte darauf geachtet werden, dass beim Verschweißen von Aluminium und Edelstahl eine etwas höhere Gasmenge eingestellt wird. Eine empfohlene Grundeinstellung bei Stahl sind ca. 6l/min., bei Aluminium und Edelstahl ca. 8l
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der Dritte grundsätzliche Fehler, den viele begehen und am häufigsten vorkommt ist das Verwenden der falschen Parameter, Einsatzbereich/ -zweck. Zuerst der richtige Drahtzusatz. Dieser wird vom Grundmaterial, das zu Verschweißen ist vorgegeben. Das heißt, das Werkstück gibt vor, welcher Zusatz benötigt wird. Meine Materialdicke zeigt an, welchen Durchmesser der Draht haben sollte. Als Faustregel kann gesagt werden; je höher der Strom desto dicker der Draht.
Die
3 wichtigsten wurden nun erörtert. Jedoch gibt es eine Vielzahl an
Fehlern. Ein paar weitere sollen folgende kurz behandelt werden: 
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Das Verwenden falschen Parameter wie zum Beispiel zuviel Strom bei einem zu geringen Drahtvorschub oder genau anders herum.
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Wenig Schweißzusatz wird zugegeben
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Falschee Zusatzwerkstoff
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Zu schnelles Schweißen, was eine unvollständige Schweißnaht zur Folge haben kann mit Bindefehlern, etc.
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Zu wenig Wärme einbringen, was zu einer „kalten Schweißnaht“ führt
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Zu viel Wärme einbringen, da dies zu einem Verzug des Werkstückes führen kann.
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Schlechter Einbrand kann eine sichere Verbindung gefährden.
All die aufgeführten Fehler können zu Rost, Rissbildung und Bruch der Schweißnaht führen. Der Bindefehler kann eine Lücke zwischen beiden Schweißteilen oder Porosität der Schweißnaht zur Folge haben. Es fehlt der ausreichende Einbrand, sodass sich keine sichere Verbindung herstellen lässt. Dieser häufige Fehler beim MAG schweißen ist in der Regel mit bloßem Auge nicht zu erkennen, sondern zeigt sich erst bei einem Querschnitt durch die Schweißnaht und die Betrachtung einer Makroaufnahme. Dieser ebenfalls häufige MAG Schweißfehler lässt sich verhindern, indem der Schweißdraht richtig auf das zu schweißende Material abgestimmt wird.
Schweißfehler stellen aus mehreren Gründen ein erhebliches Problem dar. Einerseits geht mit ihnen ein wirtschaftlicher Verlust einher, andererseits kann aus schlechten Schweißverbindungen eine enorme Sicherheitsgefahr resultieren. Neben den hier erwähnten 3 größten Fehlern beim MAG schweißen kommen zahlreiche weitere Schweißfehler in Betracht, zu denen beispielsweise auch unzureichende Durchschweißung, Ermüdungsrisse, unsachgemäße Brennerführung sowie konstruktive Fehler zählen. Schweißfehler können nicht nur dem Schweißer zuzuschreiben sein, sondern sind oftmals auch auf ungenügende Angaben in der technischen Zeichnung zurückzuführen. Die Folgen von Schweißfehlern sind mitunter gravierend, denkt man nur daran, wenn es aufgrund eines Risses in der Schweißnaht zu einem Wasserschaden, oder schlimmer noch, es bei einem Fahrzeugrahmen zu einem Bruch an der Schweißstelle kommt. Diese Beispiele machen deutlich, dass von Konstruktion über technische Zeichnung bis hin zu Schweißnahtvorbereitung und richtig eingestelltem Schweißgerät jeder Schweißprozess fehlerfrei durchzuführen ist, um folgenschwere Fehler beim MAG schweißen zu vermeiden.