Wir haben in den vorhergehenden Beiträgen bereits festgestellt, dass
das Schweißen von Aluminium mit Herausforderungen verbunden sein kann.
Die hohe Wärmeleitfähigkeit dieses Materials bedingt immer das Risiko,
dass das Werkstück unter Spannung gerät. Manches geht hier beim
Schweißen einfach schneller als gerade dem Anfänger lieb sein kann.
Aluminium macht es in diesem Zusammenhang dem Schweißer auch deshalb
nicht einfach, weil es sich nicht verfärbt und so nicht angezeigt wird,
wann der Schmelzpunkt erreicht ist. Besonders ungeübte Schweißer können
Schwierigkeiten mit dem Schweißen von Aluminium haben. Für verzugsfreies
Schweißen von Aluminium kommt es auch auf die richtige Einstellung der
Schweißanlage an. Außerdem ist es wichtig, wie geschweißt wird und wie
du mit dem Werkstück umgehst. Wenn du hier ein paar
Grundsätze beachtest, bewältigst du bereits einige der genannten Schwierigkeiten beim Schweißen von Aluminium besser.
Die Anlagen-Einstellung: Gasmenge
Besonders gut geeignet zum Schweißen von Aluminium können WIG (Wolfram-Inert-Gas) Schweißgeräte sein. Wir haben aber bereits dargestellt, dass du Aluminium auch mit einer MIG/MAGAnlage schweißen kannst. Du entscheidest dich beispielsweise zunächst dafür, weil du das Schweißen von Aluminium erst einmal ausprobieren möchtest. Eine WIG Anlage ist die teurere Alternative. Außerdem eignet sich MIG/MAG-Schweißen für das Schweißen dickerer Alu-Stücke, weil du hier wesentlich schneller schweißt. WIG-Schweißen ist bei dünneren Alu-Blechen gut geeignet. Als Schutzgas kommt am besten Argon zum Einsatz. Im Vergleich zu einer WIG Anlage muss beim MIG/MAG Schweißen eine höhere Gasmenge zum Einsatz kommen. Die beim MIG/MAG Schweißen zum Einsatz verwendete längere Düse verlangt nach mehr Gas. Um sich die Größenordnung zu verdeutlichen:
Kommen beim WIG-Schweißen 8 Liter Gas zum Einsatz, sollten es beim MIG/MAG- Schweißen etwa 10 Liter sein.
Die
Anlagen-Einstellung: Vorströmzeit und Stromstärke sind gleich, ob mit
WIG oder MIG/MAG Aluminium geschweißt wird, es empfiehlt sich, eine
Vorströmzeit für das Gas konkret einzustellen. Man kann hier als
Faustregel von 0,1 Sekunden pro Meter Schlauchpaket ausgehen. Auch für
die
Einstellung der Stromstärke gibt es eine Faustregel. Sie ist
abhängig von der Materialstärke. Hier gelten 30-40 Ampere pro Millimeter
Material als Richtwert. Bleibe was den Strom angeht, als Anfänger
lieber im unteren Bereich. Verzugsfrei schweißen - so hast du die Naht
im Auge.
Neben der Anlagen-Einstellung ist es auch wichtig, w i e du
das Werkstück bearbeitest. Gerade als wenig geübter Schweißer ist dir zu
einer eher ziehenden als stechenden Schweißausführung zu raten. Wenn du
ziehend arbeitest, hast du die Naht immer im Blick und kannst den
jeweiligen Fortschritt genau kontrollieren. Denke daran, dass es beim
Alu-Schweißen sehr schnell gehen kann. Deshalb solltest du das
Schweißmaterial auch so positionieren, dass du regelmäßig horizontal
sowie von innen nach außen schweißt. Außerdem achte darauf, dass du das
Werkstück gut verspannst. Der Schweißfachhandel bietet dir dazu
entsprechende Werkzeuge an. Spanne das Werkstück auf einem Tisch mit
Schraubzwingen und Spannwinkeln angemessen fest. Damit legst du bereits
eine gute Basis dafür, dass du möglichst verzugsfrei schweißt. Auf die
Vorbereitung des Werkstücks durch die Beseitigung von Oxid-Schichten
wurde bereits in früheren Beiträgen hingewiesen.
Extra Tipp: im Schweißfachhandel werden auch spezielle kleine Schweiß-Tische angeboten. Diese eignen sich besonders gut für häufigere Schweißarbeiten, aber auch für alle anderenHeimwerkertätigkeiten. Sie sind auf spezielle Belastungen ausgelegt.Alu-Schweißen kann insgesamt mehr Übung erfordern als das Schweißen anderer Materialien. Hier sind etwas Geduld und einige Testdurchläufe gefragt, um sich an die Besonderheiten von Aluminium zu gewöhnen.